(c) CC0 1.0 - Public Domain (von unsplash.com)

Ostermontag 2021

Wir sprechen gemeinsam:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Wir singen oder sprechen das Lied aus dem Gotteslob Nr. 329,1-3

Das ist der Tag, den Gott gemacht

Das ist der Tag, den Gott gemacht

Das ist der Tag, den Gott gemacht, / der Freud in alle Welt gebracht. / Es freu sich, was sich freuen kann, / denn Wunder hat der Herr getan.

Verklärt ist alles Leid der Welt, / des Todes Dunkel ist erhellt. / Der Herr erstand in Gottes Macht, / hat neues Leben uns gebracht.

Wir sind getauft auf Christi Tod / und auferweckt mit ihm zu Gott. / Uns ist geschenkt sein Heilger Geist, / ein Leben, das kein Tod entreißt.

 

Hinführung

Im Lied haben wir gerade gehört, dass wir bereits auferweckt sind. Das neue Leben wurde uns durch die Taufe geschenkt. Denn wir sind mit Christus getauft, wir sind in seinen erlösenden Tod eingebunden und damit auch zur Auferstehung berufen.

Aufstehen und Auferweckung gehören zusammen. Wir wollen uns das heute im Gang mit den Jüngern nach Emmaus deutlich machen, wie es Lukas in seinem Evangelium beschreibt.

Vollziehen wir es in einzelnen Schritten nach, indem wir gleichsam mitgehen und erleben wir dabei die Weggemeinschaft mit dem Herrn.

 

Beginnen wir unseren Weg: Lk 24,13-16

fog-1208283_1920 (c) Free-Photos auf Pixabay

Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen.

Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, sodass sie ihn nicht erkannten.

  • Jesus hat zugesagt, dass er alle Zeit bei uns ist.
  • Sind wir auch mit Blindheit geschlagen?
  • Mit den Jüngern möchten wir einmal unsere Enttäuschungen, unsere Fragen und Nöte sagen dürfen, um davon frei zu werden.
  • Wie schön, wenn wir dabei erfahren, dass Jesus unser Weggefährt ist.

 

Kurze Stille

 

Wir wollen ihn deshalb darum bitten, dass er sich unserer erbarmt:

  • Herr, du hast uns in deinem Leben gezeigt, wie nahe du den Menschen bist und bleiben willst. Herr, erbarme dich unser.
  • Herr, du hast Not, Leid und sogar den Tod besiegt durch deine liebevolle Zuwendung. Christus, erbarme dich unser.
  • Herr, du willst bei uns einkehren und bei uns sein. Herr, erbarme dich unser.

 

Gott in der Höh sei Preis und Ehr

Gott in der Höh sei Preis und Ehr

Gott in der Höh sei Preis und Ehr, / den Menschen Fried auf Erden. / Allmächtger Vater, höchster Herr, / du sollst verherrlicht werden. / Herr Jesus Christus, Gottes Sohn, / wir rühmen deinen Namen, / du wohnst mit Gott dem Heilgen Geist / im Licht des Vaters. Amen.

  

Als Gebet ein Text von Heike Helfrich-Brucksch:

Ostermorgengott

Du, Gott des Ostermorgens,

in deinem Licht leuchtet auf:

  • im Gebrochenen schon Unzerbrechliches
  • im Erniedrigten schon Erhöhtes
  • im Verwundeten schon Geheiltes
  • im Stückwerk schon Vollkommenheit
  • im Kraftlosen schon Kraft
  • im Verworfenen schon Annahme
  • im Sterben schon Auferstehen

Du, Gott des Ostermorgens,
leuchte, leuchte.

 

Gehen wir weiter mit dem Herrn: Lk 24,17,24:

Jesus fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist?

Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazareth. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. 

  • Was hatten die Jünger nicht alles von ihm erwartet. Der Tod am Kreuz hat für sie alles zerstört.
  • Einen Gekreuzigten als Sieger und Erlöser zu sehen, das war für sie kaum möglich.
  • Ist es auch für uns unmöglich? Welches Bild haben wir von Jesus, dem Messias Gottes?
  • Glauben wir, dass er lebt? Oder haben wir mehr Zweifel. Dann bedenken wir es und sprechen wir miteinander darüber.
  • „Fragen sind die Frömmigkeit des Denkens“, so sagte es der Philosoph Heidegger.
  • Haben wir nicht doch am Ende vielleicht doch genug Grund zur Freude?

 

Kurze Stille

 

Singen oder sprechen wir gemeinsam das Lied aus dem Gotteslob Nr. 337,1+2+7:

Freu dich, erlöste Christenheit

Freu dich, erlöste Christenheit

Freu dich, erlöste Christenheit, / freu dich und singe, / der Heiland ist erstanden heut, Halleluja! / Singt fröhlich: Halleluja!

Drei Tage nur hielt ihn das Grab, / freu dich und singe, / er warf des Todes Fesseln ab. Halleluja! / Singt fröhlich: Halleluja!

So wirst zum Leben du erstehn, / freu dich und singe, / und deinen Heiland ewig sehn. Halleluja! / Sing fröhlich: Halleluja!

 

Hören wir nun, wie Jesus auf die Klage der Jünger reagiert: Lk 24,25-27:

church-window-579060_1920 (c) falco auf Pixabay

Jesus sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen?

Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. 

  • Was bedeuten uns die Worte der heiligen Schrift? Sind es nur lediglich Worte?
  • Der Propheten Jeremia sagte von dem Wort: „Kamen Worte von dir, so verschlang ich sie; dein Wort war mir Glück und Herzensfreude, denn dein Name ist über mir ausgerufen, Herr, Gott der Heere“ (Jer 15,16).
  • Folgen wir dem Wort der Schrift, wie es Jesus tat.

 

Kurze Stille

 

 

Erreichen wir nun mit den Weggefährten die Herberge: Lk 24,28-29:

Sie erreichten das Dorf Emmaus, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben.

  • Sollten wir ihn nicht auch drängen, bei uns zu bleiben?
  • Er lässt sich darauf ein, um jetzt wieder bei uns zu sein.
  • Sagte er doch damals seinen Jüngern: „Ich bin bei euch alle Tage, bis an das Ende der Welt.“
  • Kosten wir einen Moment in Stille diese Nähe Jesu aus.

 

Kurze Stille

 

Singen oder sprechen wir das Lied aus dem Gotteslob Nr. 94

Bleib bei uns, Herr

Bleib bei uns, Herr

Bleib bei uns, Herr, / die Sonne gehet nieder, / in dieser Nacht sei du uns Trost und Licht. / Bleib bei uns Herr, / du Hoffnung, Weg und Leben / Lass du uns nicht allein, Herr Jesus Christ.

Bleib bei uns Herr, / der Abend kehret wieder, / ein Tag voll Müh und Plag hat sich geneigt. / Bleib bei uns, Herr, die Nacht senkt sich hernieder. / Lass leuchten über uns dein Angesicht.

Bleib bei uns, Herr, / im Dunkel unsrer Sorgen, / Du bist das Licht, das niemals mehr erlischt. / Bleib bei uns, Herr, / bei dir sind wir geborgen. / Führ uns durchs Dunkel, bis der Tag anbricht.

 

Er nimmt mit uns am Tisch Platz: Lk 24,30-31

Als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen.

Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr.

 

  • Selbst wenn wir im Moment nicht gemeinsam das eucharistische Mahl halten können, so bietet er uns jetzt in diesem Gottesdienst seine Gemeinschaft an.
  • Denken wir mal darüber nach, was uns die Kommunion eigentlich bedeutet. Empfinden wir sie noch als Liebesgabe?

 

Kurze Stille.

 

Ihnen ging damals auf, dass der Herr selbst mit ihnen unterwegs war und mit ihnen am Tisch saß: Lk 24,32-35:

Die beiden Jünger sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach. 

  • Ist es nicht erstaunlich zu spüren, dass wir von Jesus nie allein gelassen werden?
  • Wir haben allen Grund, dankbar zu sein.
  • Erzählen wir unsere Erfahrungen, die wir in unserem Leben mit ihm machten, doch bitte weiter, worum er uns gebeten hat, damit viele auf ihn, den Weggefährten, aufmerksam werden.
  • Werden wir die Emmaus-Jünger unserer Zeit!

 

Kurze Stille

 

Bitten wir nun Gott in der Weise, wie es Jesus uns empfohlen und geschenkt hat:

Vater unser, der du bist im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme, dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen

 

Schlussimpuls

Wenn ich ihn sehen will

Ich muss dem Grab
den Rücken kehren,
wenn ich ihn sehen will.

Er ist nicht im Grab,
nicht im Dunkel,
nicht im Tod.

Er war da,
jetzt aber ist er im Leben,
im Licht,
im Garten.

Ich muss dem Grab den Rücken kehren,
wenn ich ihn sehen will.

Er ist im Garten,
im Licht,
im Leben.

Und er kommt mir entgegen,
sieht mich an,
spricht mich an.

Er holt mich in seine Nähe,
im Licht,
ins Leben.

Ich brauche das Grab
nicht zu vergessen, aber:
Ich muss dem Grab
den Rücken kehren,
wenn ich Jesus Christus
sehen will.                                                    

von Marie-Luise Langwald:

Gebet

(c) CC0 1.0 - Public Domain (von unsplash.com)

Herr, es ist beeindruckend, dass Du uns in Jesus Christus, Deinem Sohn, einen so liebevollen Weggefährten geschenkt hast. Er geht alle Wege mit uns, damit wir im Stolpern seine helfende Hand berühren, in Not und Bedrängnis ihn rufen können, in Sterben und Tod um seine unbedingte Solidarität bis in den Tod erfahren und so erkennen, dass wir schon jetzt zum ewigen Leben berufen sind. Das lass uns erkennen in Jesus Christus, Deinem Sohn, unserem Herrn. Amen.

 

Osterwunsch: Sagen wir uns nochmals einen Osterwunsch zu!

Segen

Wir bitten Dich, Gott, um Deinen Segen, damit wir auf unserem Weg Deinen Sohn, der unseren Weg begleitet, immer wieder erkennen.

dazu segne uns Gott: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

 

Singen oder sprechen wir das Lied aus dem Gotteslob Nr. 765:

Erschalle laut, Triumphgesang!

Erschalle laut, Triumphgesang!

Erschalle laut, Triumphgesang! / Triumph, der Heiland ist erstanden! / Besiegelt liegt der Tod in Banden, / den seine Gottesmacht bezwang: / Das Heil der Welt ist wirklich da! Halleluja!

Uns schreckt nun nicht des Todes Nacht, / vor der die Väter einst erbebet, / denn der am Kreuze starb, er lebet / und hat das Leben uns gebracht, / und Todesfurcht ist nicht mehr da! Halleluja!

Sendung

Vergessen wir nicht anderen zu erzählen, welche Erfahrungen wir mit Jesus gemacht haben! So lasst uns weitergehen miteinander und mit IHM.

 

Am Ende sprechen wir:

Gelobt sei Jesus Christus! In Ewigkeit. Amen.